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Antibiotika-Therapie: Warum es sie braucht und wie du deinen Körper unterstützen kannst

Wer kennt das nicht: Eine Blasenentzündung oder eine bakterielle Angina, die nur mit Antibiotika weggeht. Ein Zahneingriff, der prophylaktisch mit Antibiotika behandelt wird.


Wir sind enorm froh, dass vor ein paar Jahrzehnten die Wissenschaft herausgefunden hat, dass viele Entzündungen von bakterieller Herkunft sind und direkt ein Wundermittel dazu entwickelte. Wir sind – wenn es wirklich nötig ist – super dankbar, dass es diese Antibiotika gibt. 

Doch was passiert eigentlich mit deinem Körper, wenn du sie einnimmst? Warum sind sie so wichtig? Warum muss man immer die ganze Dosis nehmen und nicht mittendrin aufhören? Und was kannst du tun, um deinen Körper zu unterstützen? 

Antibiotikum = Einzahl

Antibiotika = Mehrzahl

So funktionieren Antibiotika

Antibiotika sind Medikamente, die eingesetzt werden, wenn wir im Körper eine bakterielle Entzündung haben. Bakterien gibt es hunderttausende verschiedene in unserem Körper: Der Mensch besteht tatsächlich aus mehr Bakterien als aus eigenen Zellen. Und die meisten dieser Bakterien sind super.

Manchmal kann es aber sein, dass sich eine Bakterienkolonie an einem Ort befindet, wo sie nicht hingehört (etwa Darmbakterien in der Vagina oder der Blase). Oder eine Kolonie vermehrt sich viel zu schnell und viel zu grossräumig, sodass der Körper einen Alarm auslöst und, dank unseres Immunsystems, versucht, diese befallene Fläche zu bekämpfen. 

Und manchmal, wenn unser Körper überfordert ist, so benötigen wir externe Hilfe, um eine bakterielle Entzündung aus unserem Körper zu schaffen. 

Antibiotika machen genau das: es sind gewissermassen Bakterien-Killer. Eine Armee von Substanzen, die alle Bakterien in unserem Körper aufsuchen und sie eliminieren.

Und spätestens jetzt siehst du, dass genau da das Problem mit den Antibiotika liegt: Sie sind nicht wählerisch. Sie töten ALLE Bakterien, auch die guten und die, die unser Körper wirklich braucht (etwa um verdauen zu können.) 

Mehr zu Bakterien erfährst du übrigens hier:

Deswegen darfst du die Antibiotika-Therapie NICHT unterbrechen

Antibiotika sind also zum Teil essenziell, aber halt auch schwierig für deinen Körper.

Trotzdem sagen einem die ÄrztInnen dann noch, man solle bitte «die ganze Packung einnehmen, bis zur letzten Pille» und nicht plötzlich mittendrin aufhören. Und das ist essenziell, denn tust du das nicht so wie verschrieben, bringst du dich selbst in Gefahr.

Warum fragst du dich? Stell dir das so vor:

Antibiotika - Pillen - ZOUTS
Foto von Anna Shvets von Pexels

Nachdem du die ersten paar Antibiotika-Pillen eingenommen hast, sind der Grossteil deiner Bakterien verschwunden, und entsprechend auch deine Symptome. Denn Symptome sind meist nur die Spitze des Eisbergs.

Bakterien haben aber einen wahnsinnig grossen Kampfgeist und oft ist nach einigen Tagen immer noch ein Grüppchen dieser Pappenheimer vorhanden. Es sind zwar zu wenige, um Symptome zu machen, aber immer noch genügende, um sich so schnell wie möglich wieder zu vermehren. Und somit fängt das ganze Spiel kurzum wieder von vorn an.

Noch schlimmer: Die Bakterien, welche die ersten Tabletten überlebt haben, merken sich, was das für ein Mittel war und können bei der zukünftigen Vermehrung ihren neuen Zellen exakt diese Information weitergeben. Das heisst, die zukünftige Generation genau dieser Bakterien kann sich gegen das Antibiotikum schützen. Und es resultiert eine Antibiotika-Resistenz. 

Die Antibiotika-Resistenz

Das heisst, dass bei einer zukünftigen bakteriellen Entzündung die Gefahr besteht, dass die Medikamente weniger oder sogar gar nicht mehr helfen. Die kleinen Bakterien haben eine Schutzmauer aufgebaut und können nicht eliminiert werden.

Einerseits wissen wir, dass die Antibiotika-Kuren in Notfällen wirklich wichtig sind, dass wir immer genau so viele Tabletten schlucken sollten, wie vorgegeben. Und andererseits wissen wir auch, dass diese Tabletten dann doch enorm viel Schaden anrichten in unserem Körper. 

Tipp: Es gibt manchmal noch ÄrztInnen, die prophylaktisch bei Entzündungen einfach schnell Antibiotika verschreiben. Um eine unnötige Antibiotika-Kur zu vermeiden, ist es aber unerlässlich, einen Test zu machen: Etwa den Urin auf Bakterien zu prüfen oder einen Abstrich bei entzündeten Mandeln zu machen. Du kannst darauf bestehen und deine/n Arzt/Ärztin darauf aufmerksam machen.

So kannst du deinen Körper unterstützen

Was kannst du tun, um deinem Körper etwas zurückzugeben, während er durch die Antibiotika alles wegrasiert bekommt?

Antibiotika - Erholung - Schlafen - Körper
Foto von Natalie

Hier kommen die sogenannten «Probiotika» ins Spiel. Wie es der Name schon sagt, sind sie FÜR (Pro) die Bakterien. Sogenannte Aufbaupräparate, um deinem Körper zu helfen, die guten und gewünschten Bakterienkolonien wieder aufzubauen.

Es gibt diverse verschiedene Produkte und es gibt auch viele Heilmittel aus der Natur. Wir haben dir hier unsere Favoriten zusammengefasst. 

Unsere Tipps

Aus der Apotheke

  • Activomin: Bindet Schadstoffe und Toxine im Darm, damit diese nicht vom Körper aufgenommen, sondern direkt wieder ausgeschieden werden
  • Lactoferment: Normalisiert die Darmflora und wirkt gegen Durchfall
  • Bioflorin: Reguliert die gestörte Darmflora und wirkt gegen Durchfall auf Basis von körpereigenen Darmbakterien
  • Burgerstein Biotics-G: Regeneriert die Darmflora durch milchsäurebildende Bakterien
  • Luvos Heilerde: Regeneriert die Darmflora und bindet verschiedene Toxine, damit sie vom Körper ausgeschüttet werden können (auch in grossen Migrosfilialen erhältlich)
  • Spirulina und Gerstengrassaft-Pulver

Aus der Natur

Alle diese Dinge helfen dir, deine Darmflora wieder aufzubauen und deinen Körper in Balance zu bringen.

Sellerie - Selleriesaft - Antibiotika Kur
Foto von Karolina Grabowska
  • Zitronenwasser: Stimuliert die Galle und unterstützt die Verdauung
  • Selleriesaft: Heilt und regeneriert die Darmflora, entgiftet den Körper (Stangensellerie frisch pressen)
  • Kamillentee: Wirkt beruhigend und unterstützt die Verdauung
  • Zitronenmelissentee: Wirkt im Darm krampflösend und schützt dessen Schleimhaut 
  • Basentee (im Chrüterhüsli): Reguliert den pH-Wert im Körper
  • Lebertee: Unterstützt die verschiedenen Funktionen der Leber

Aus der Komplementärmedizin

  • HomöopathIn besuchen: Lass dir ein auf dich abgestimmtes Mittel verschreiben
  • NaturheilpraktikerIn besuchen: Lass dir eine Tinktur mischen
  • Bioresonanz: Bring deinen Körper allgemein wieder ins Gleichgewicht
Antibiotika - Pillen - Homoöpathie
Foto von Nataliya Vaitkevich

Für dich

  • Unterstütze deinen Körper von Anfang an: Warte nicht, bis du die Antibiotika fertig eingenommen hast, um deinen Körper zu heilen. Starte sofort.
  • Mach alles gleichzeitig: Mehr ist hier mehr! Nimm das Activomin, das Bioflorin und die Biotics-G und trinke sowohl den Selleriesaft als auch das Zitronenwasser und den Tee. 
  • Unterstützung zwischendurch: Implementiere in deinen Alltag eine unterstützende Routine. Du kannst etwa jeden dritten Monat eine zweiwöchige Probiotika-Kur machen, nicht nur nach Einnahme von Antibiotika.

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