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So geht „Wollen“ wirklich

Kennst du den Unterschied zwischen dem, was du wirklich willst und dem, was du gelernt hast, was du wollen sollst? Ist dir überhaupt bewusst, dass das, was du willst, von deiner Konditionierung beeinflusst worden ist? 

Hier findest du Beiträge zum Verständnis:


Was heisst „Wollen“ überhaupt?

Die Definition: Die Absicht, den Wunsch und/oder den Willen haben, etwas Bestimmtes zu tun.

Woher kommt diese Absicht? Wir möchten uns hier auf unseren Beitrag zum Thema Konditionierung beziehen, in dem es um die Definition „Ich muss überleben“ geht. Bis der Mensch sieben Jahre alt ist, wird sein Gehirn alles tun, um wortwörtlich zu überleben und sich seiner Umgebung (Bezugspersonen, Gesellschaft, Schule und so weiter) anpassen. Somit lernt der Mensch, zu wollen, was die anderen wollen respektive von ihm wollen. 

Jetzt, im Erwachsenenalter, geht es darum zu unterscheiden, was will man wirklich selbst und was meint man zu wollen, weil es uns so beigebracht wurde respektive die Erziehung oder unsere Konditionierung es so vorgibt.

Lass uns ein Beispiel anschauen.

Frauen wollen Kinder. Punkt.

Zouts! Wollen, Beispiel
Photo de Andre Furtado

Ein grandioses Beispiel von Wollen und Nichtwollen in unserer Gesellschaft ist die Tatsache, dass Frauen Kinder haben wollen müssen. 

Falls du eine (wahrscheinlich weibliche) Person bist, die sich keine Kinder wünscht und dies offen schon ausgesprochen hast, dann hast du bestimmt bereits ähnliche Situationen erlebt und Sprüche gehört. „Wir wollen unbedingt Grosseltern werden,“ sagen die Eltern, natürlich ganz ohne Druck. „Ihre biologische Uhr tickt,“ bemerken ärztliche Fachpersonen bei Routineuntersuchungen. „Ach, das kommt schon noch, du brauchst nur den richtigen Partner,“ sagen die Arbeitskolleg*innen.

Wir beziehen das bewusst auf weibliche Menschen und Frauen, weil eine männliche Person eine ganz andere Reaktion erhalten würde. Will er keine Kinder, ist er oftmals ein cooler Junggeselle.

Bleiben wir beim Thema „Kinderwunsch“: Von klein auf, wird Mädchen das Märchen vom Prinzen aufgetischt, der eines Tages auf dem weissen Gaul angeritten kommt und gemeinsam romantisch „happily ever after“ zusammenleben werden. 

Zouts! Wollen, Märchen
Photo de Helena Lopes

Auch die Wahl des Studiums und der Arbeit hängt vom Kinder-Kriegen ab und prasselt immer wieder von allen Seiten auf Mädchen und Frauen ein. 

Somit wird von klein auf integriert, dass Frau Kinder möchte. Und nur glücklich wird, wenn der Prinz auf einem weissen Pferd angeritten kommt. Also, nur glücklich sein kann, wenn sie in einer Beziehung lebt (mit einem Mann). 

Es wird grundsätzlich automatisch angenommen, dass alle Kinder wollen. Du sollst Kinder wollen, sonst ist etwas falsch. Ist das wirklich der Fall? Oder hast du gelernt, dass du nur etwas wert bist und nur vollkommen erfüllt, wenn du Kinder bekommst?

Buchempfehlung

Orna Donath: Regretting Motherhood


Verantwortung übernehmen

Vielleicht hast du schon bemerkt (oder merkst nun beim Lesen), dass es einige Dinge in deinem Leben gibt, die du machst, aber die gar nicht deinen Wertvorstellungen oder deinen Lebensvorstellungen entsprechen. Du machst sie einfach, weil du sie immer so gemacht hast, oder weil du es deinen Eltern, Nachbarn oder einer Lehrerin nachgemacht hast.

Wenn du daran etwas ändern möchtest, dann musst du Verantwortung für dein Handeln übernehmen. Klingt erst mal gar nicht so schwierig, oder?

Zouts! Wollen, Schritt 1
Photo de Min An

Aber weisst du eigentlich, was du willst? Weisst du, was du wollen darfst? Was du nicht willst, ist viel einfacher zu definieren. Es ist aber nur ein einziger Schritt im ganzen Entdeckungs-Prozess des „was du wirklich willst“.

Traust du dich überhaupt etwas zu wollen, was sich ausserhalb der „Norm“ befindet, die du wollen darfst?

Die Frage „Weisst du überhaupt, was du willst“ ist sehr facettenreich. Denn oftmals denken wir das zu wissen, bevor wir merken, dass wir eigentlich nur „etwas nachplappern“, was wir von zu Hause, dem Fernsehen oder ähnlichem gesehen respektive gehört haben. 

Bist du bereit, dich gegen deine Umgebung (dieselbe Umgebung, die dein Hirn glaubt, für dein Überleben verantwortlich zu sein) zu stellen, sie zu enttäuschen und zu verraten, für etwas, was du möchtest?

Bist du bereit, Entscheidungen zu treffen, die auf Augenrollen, Unverständnis oder sogar Enttäuschung stossen könnten? Bist du bereit als komisch, extrem oder doof abgestempelt zu werden? Bist du bereit, nach deinen eigenen Regeln zu leben?

Wenn ja, dann wappne dich für den Gegenstrom.

Aber auch: Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung❤️️


Es wird immer jemanden geben, der eine andere Meinung hat

Wenn du dich für diesen Weg entscheidest, dann kannst du von Aussen sowohl positive als auch negative Reaktionen erhalten. Nicht alle Menschen ticken gleich, und wir haben unterschiedliche Ansätze. Aber es passiert natürlich auch ganz viel in dir drin.

Das Gute ist: Du wirst mit dir selbst im Reinen sein und das ist ein grossartiges Gefühl. Es wird aber definitiv eine Herausforderung, dem Gegenwind standzuhalten.

Hier eine kleine Erinnerung dazu:

Wenn jemand ein Problem damit hat, wie du Dinge machst, dann geht es grundsätzlich nicht um dich als Person. Entweder geht es um die Situation/das Ding, oder es geht um die Perspektive, welche die andere Person hat. Zudem geht es dich nichts an, wenn diese Person ein Problem damit hat. Es ist ja nicht dein Problem. Ganz nach dem Prinzip: jede/r so, wie sie/er es für sich stimmig findet.

Zouts! Wollen, Schritt 2
Photo de Monstera

Dadurch dass du dich traust anders zu sein oder etwas anders zu machen als die Norm, wird diese Person konfrontiert mit den Entscheidungen, die sie selbst getroffen hat – bewusst oder unbewusst. Es zeigt ihr gewissermassen die Möglichkeiten auf, die sie vielleicht selbst nicht wahrgenommen hat. Oder es inspiriert andere Menschen, sich fähig zu fühlen, ebenfalls ihren eigenen Weg zu gehen. Ebenfalls mehr sich selbst zu sein und mehr auf sich zu hören – eventuell sogar gegen den Strom zu schwimmen.

Sie haben also nicht ein Problem mit dir als Person. Sie würden von jeder anderen Person, welche eine ähnliche Lebenseinstellung hat, getriggert werden. Ihre Reaktion hat nichts mit dir, sondern mit ihnen selbst zu tun.

Ganz nach dem Motto: Egal, was du machst, du wirst immer jemanden finden, der sich darüber empören wird. Aber du wirst auch garantiert immer jemanden findet, der das toll findet. Das Ganze ist weder positiv noch negativ zu bewerten, denn das Allerwichtigste ist, dass es für DICH stimmig ist.


Wie kannst du herausfinden, was du willst?

Zouts! Wollen, Befreie dich
Photo de James Hutton

Fang klein an. Welche Unterwäsche willst du heute tragen? Was willst du heute essen? Auf welche Nagellackfarbe hast du Lust? (und nicht: welche Farbe kommt beim Date am besten an)

Wenn es gar keine Konsequenzen geben würde, was würdest du dir wünschen?

Niemand würde ein Problem haben, niemand würde dich verurteilen (nicht mal du selbst!), was würdest du wollen?

Deine Lust führt dich dazu, nicht die logische, rationale Kopfentscheidung, wieso du etwas wollen sollst. Richtiges Wollen macht dir gute Laune, sie macht dich hibbelig und aufgeregt. Richtiges Wollen bringt dir inneren Frieden (nicht äusserlich!), richtiges Wollen bringt dir Sicherheit, dass es für dich stimmt und wenn es nur für dich stimmt, ist es völlig in Ordnung. Richtiges Wollen gibt dir Mut, Verantwortung für dich selbst zu tragen und dich selbst zu sein, nur weil du es kannst. Nur, weil du es willst.


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