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So kommst du mit dir selbst (wieder) in Kontakt:  Intuition, Teil 2

In diesem zweiten Teil zum Thema Intuition möchten wir dir die nötigen Werkzeuge an die Hand geben, um wieder in Kontakt mit dir selbst zu treten.

Zouts! Intuition, Teil II, Tipps & Tricks, Einführung
Photo de Gilberto Olimpio

Vielleicht hast du die Achtsamkeitsübungen von Teil I schon praktiziert und bist bereits einen Schritt weiter? Im ersten Teil über Intuition haben wir dir erzählt, was Intuition überhaupt ist, wie sie sich bemerkbar macht und welche Zeichen dafür sprechen, dass wir den Kontakt zu unserer Intuition abgebrochen respektive verloren haben. 

Wie kannst du auf deine innere Stimme hören?

Der Weg um „auf unsere innere Stimme zu hören“ führt über unsere Aufmerksamkeit. Wir müssen lernen, aufmerksam und achtsam auf unseren Körper zu hören. Zum Beispiel jetzt gerade: Wie fühlt sich dein Kiefer an? Ist er angespannt? Beisst du die Zähne zusammen? Ziehst du eine Schulter zu deinem Ohr hoch oder sind die Schultern chillig im entspannten Modus? Sitzt du? Stehst du? Sind deine Pobacken spannungsfrei? Fühlen deine Füsse den Boden unter ihnen? Schlägt dein Herz schnell? Rast es?

Lerne im Alltag diese Zeichen zu hören – ohne zu urteilen, es geht wie immer nur ums Beobachten.

Wir sind in der heutigen Zeit gerne abgelenkt durch unsere digitalen Gadgets: Unser Handy kann uns sagen, wie viele Schritte wir gemacht haben, die Uhr teilt uns mit, ob wir gut oder schlecht geschlafen haben. Uns geht es hier nicht um AI. Uns geht es hier um dein Gefühl. Du kannst – später – immer noch nachschauen, ob deine Uhr, die deine Daten speichert, deiner Meinung ist. Aber erste Priorität hat dein Gefühl, wenn du in dich horchst. 

Zouts! Intuition, Teil II, Tipps & Tricks, zuhören
Photo de cottonbro studio

Wo befindet sich die Intuition?

Auch unser Unterbewusstsein haben wir schon mehrmals thematisiert. Erinnerst du dich an den Vergleich der Legofigur? Wenn dein Bewusstsein so gross wie eine Legofigur ist, dann ist das Unterbewusstsein etwa so gross wie 8000x der Eiffelturm. Und unsere Intuition befindet sich in unserem Unterbewusstsein.

Dein Körper meldet enorm schnell, wenn du auf deine Intuition gehört hast: Meistens breitet sich in erster Linie ein grosses Glücksgefühl aus. Nicht das bekannte Glücksgefühl, welches wir erleben, wenn wir etwas gewonnen haben, oder den Lohn auf unserem Bankkonto am Tag X sehen. Nicht das Glücksgefühl, das wir spüren, wenn wir vor einem Cupcake sitzen und wissen, dass wir bald da rein beissen dürfen.

Sondern das tiefe, fast schon hibbelige („es zerreisst mich vor Glück“) Gefühl, das tief in deinem Herzen eine Zufriedenheit auslöst. Dein Körper entspannt sich automatisch.


Probier mal Folgendes aus:

Du hast eine Verabredung mit KollegInnen. Jetzt fühlst du dich aber etwas müde, vielleicht auch hast du nicht so Lust auf Small Talk und fragst dich, ob du wohl besser absagen sollst. Stell dir vor, du hättest deinen FreundInnen abgesagt – wie fühlt sich das an

Jetzt stell dir vor, du hast nicht abgesagt und du bereitest dich auf das Treffen vor – wie fühlt sich das an?

Du wirst schnell merken, dass das erste Gefühl deine Intuition ist. Dass das zweite Gefühl eher vom gesellschaftlichen Druck kommt (schlechtes Gewissen, weil du absagst).


Schritt-für-Schritt-Anleitung nach Thomas Hohensee

  1. Freiraum schaffen
    1. Den Kopf und den Körper freibekommen, ist damit gemeint. Verkopft sein, wirkt sich meistens auf Geist und Körper aus. Oftmals merken wir, dass wir die Stirn runzeln oder die Zähne zusammenpressen. Das Anhalten des Atems ist ein Indiz. Merke dir diese subtilen Körperreaktionen und nutze sie dann, um zu prüfen, wie’s dir geht.
    2. Unser Körper reagiert eins zu eins auf unsere Gedanken. Haben wir stressige Gedanken, verspannt sich unser Körper. 
    3. Versuch regelmässig deine Gedanken und Herausforderungen gedanklich in eine Kiste zu packen. Du kannst jedes „Problem“ einzeln in eine Kiste tun. Stell dir vor, du stellst diese Kisten neben dich, statt sie zu tragen. Wenn du jede einzelne Kiste hast, geht’s zum zweiten Schritt. 
  2. Ein Thema wählen
    1. Hast du den ersten Schritt gemacht, hast du den Kopf nun endlich frei, um dich mit einem Thema (Problem) zu beschäftigen, damit du es besser verstehen und gegebenenfalls sogar eine Lösung finden kannst. 
    2. Bedenke: Unsere Probleme verschwinden nicht einfach so aus dem Nichts. Wir lernen nur, besser damit umzugehen.
    3. Stell die Fragen, die dich beschäftigen: Was willst du in Zukunft mit deinem Leben anfangen? Welche Werte sind dir in einer Beziehung wichtig? Oder starte ein wenig einfacher: Was möchtest du heute kochen? Magst du überhaupt kochen? Hast du wirklich Lust auf die Spaghetti im Kühlschrank, oder würdest du sie nur essen, um keine Reste zu haben?
Zouts! Intuition, Teil II, Tipps & Tricks, auf Empfang schalten
Photo de Pixabay
  1. Auf Empfang schalten
    1. Der wohl schwierigste Teil in diesem Prozess. Geh in die Stille und horche.
    2. Ganz wichtig: Unterscheide zwischen deiner Intuition/Resonanz/Ahnung und deinen Gefühlen. Gefühle können Wut, Trauer, Angst etc. sein. Es ist verständlich, dass eine gewisse Angst mit der Ahnung, dass du kündigen solltest, mitschwingt. Jedoch hat dies nichts mit unserer Intuition zu tun. Im Gegenteil, vielmehr können uns gewisse Gefühle im Prozess, auf unsere innere Stimme zu hören, mehr blockieren als Gutes tun. 
    3. Denk daran, bei diesem Schritt können noch viele andere Reize deinen reinen Empfang stören. Etwa deine Konditionierung, dein Ego, dein innerer Kritiker und so weiter.  Je besser du lernst, in die Stille zu gehen und auf Empfang zu schalten, desto eher verschwinden die anderen Störenfriede und desto lauter hörst du die Stimme deiner Intuition. 
  2. Einen passenden Ausdruck finden
    1. Das schwierigste ist getan, jetzt hast du ein Gefühl erhalten. Ziel dieses Schrittes ist es, ein Bild oder ein passendes Wort zu deinem Gefühl zu finden. Hast du dein Bild/Wort gefunden, dann geh zurück zum gewählten Thema und gleiche diese Antwort ab. Hier ein kleines Beispiel: Deine Unzufriedenheit auf der Arbeit. Was ist es denn, was dich so stört? Sind es die Aufgaben? Die ArbeitskollegInnen? Die Chefin? Horche auf deine Antwort. Ja, die Aufgaben sind nicht immer spannend, aber … (Pause) … irgendwie doch ganz okay, wenn ich nicht nur immer am Limit bin. Die ArbeitskollegInnen, die sind auch immer wieder anstrengend, aber … (Pause) … es gibt auch tolle darunter und mit denen habe ich es immer wieder sehr gut. Die Chefin? Ich mag ihren Ton nicht, wenn sie mich kritisiert … (Pause!) – ah! Horche hier auf: Warum magst du ihren Ton nicht, wenn sie dich kritisiert? Was für ein Gefühl löst es in dir aus? Du fühlst dich dann minderwertig … (Pause) … und das führt dazu, dass du deine Daseinsberechtigung hinterfragst und so weiter.
  3. Fragen stellen
    1. Falls du von deiner Intuition nicht sofort eine Antwort erhältst, dann stelle Fragen. Beantworte keine, stell einfach so viele, wie dir auf dem Herzen liegen. Du kannst sie auch aufschreiben – das gibt manchmal mehr Klarheit. Bleibt die Intuition immer noch aus (oder stumm), dann stell sie weiter. Wenn du die richtige Frage gestellt hast, dann wirst du auch eine Antwort bekommen.
Zouts! Intuition, Teil II, Tipps & Tricks, Antwort annehmen und schützen
Photo de Helena Lopes
  1. Die Antwort annehmen und schützen
    1. Auch eine eher schwierige Aufgabe (aber wir lieben es ja, euch herauszufordern). Bedenke: Die Antwort, die du bekommst, ist nicht immer die, die du gerne hören würdest. Pech gehabt. Du wirst sie annehmen müssen. Um zurück auf unser Job-Beispiel zu kommen: Wenn der Ausdruck ist, dass du dich minderwertig fühlst, wenn deine Chefin dich kritisiert, dann wird die Antwort wohl eher sein, dass du an deinem Selbstbild arbeiten musst und den Job zu wechseln. Wir alle kennen die Spirale: Finden wir die falsche Lösung zum Problem, wiederholt sich das Problem einfach immer wieder.

Dieser ganze Prozess benötigt Zeit. Bei einigen Themen wirst du eventuell nur ein paar Minuten brauchen, bei anderen vielleicht Monate. Genau wie ein Muskel ist auch die Intuition trainierbar. Es ist meistens ein Muskel, den man seit langem (sehr lange sogar) nicht genutzt hat. Es braucht Zeit, bis du wieder überhaupt weisst, wie es funktioniert und wie du es präziser spüren und nutzen kannst. Wenn du nicht direkt Resultate siehst, mach trotzdem weiter. Deine Intuition ist die Weisheit deines Körpers und dein inneres Kind. Es lohnt sich, sie als Verbündete zu haben.

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Üben. Es macht wirklich Spass!


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