Obwohl es viele verschiedene Sparten in der Welt der Komplementärmedizin gibt, haben sie doch alle etwas gemeinsam: Jede denkt, arbeitet und handelt ganzheitlich.
Doch welche Komplementärmedizin kommt für welche Gebrechen infrage? Und was ist der Grundsatz der jeweiligen Praktik? Wir haben für dich einen Überblick der verschiedenen Praktiken inklusive Therapeuten-Empfehlungen und Krankenkassen-Info* zusammengestellt.
Die Praktiken im Überblick
TCM – Traditionelle Chinesische Medizin

Ursprung und Wirkung
Die Lehre der traditionellen chinesischen Medizin ist uralt und wird in China bereits seit 3000 Jahren praktiziert. Lange galt sie dort als „Hauptmedizin“. Bei uns wird sie als Ergänzung zur Schulmedizin eingesetzt – nicht als Ersatz.
Auch in Asien vertreibt die westliche, moderne Medizin je länger, desto mehr die traditionelle Medizin.
Die wichtigsten Grundlagen des TCM sind die Lehre von Yin und Yang und vom Qi – der Lebenskraft. In unserem Körper befinden sich zwölf Hauptmeridiane, jeder ist einem Organ zugeordnet und wiederum durch diese fliesst unsere Lebensenergie. Ist eine dieser Meridiane „verstopft“, ist der ganze Fluss gestört. TCM löst diese Blockaden durch verschiedene Instrumente.
Das ist die Kurzfassung einer sehr komplexen Lehre.
Einsatzgebiet
Sehr breit gefächert. Insbesondere bei Schmerzen, Verdauungsstörungen, Ohrgeräusche wie Tinnitus, aber auch Stressbewältigung, Menstruationsbeschwerden, unerfüllter Kinderwunsch und Schwangerschaftsbegleitung.
Instrumente
Auch hier sehr breit gefächert. Von Akupunktur und Akupressur über Schröpfen bis hin zu Kräutermedizin und Gua Sha. Nicht jede/r macht alles, genauso wie nicht allen PatientInnen jede Behandlung zusagt. Es gibt MedizinerInnen, die sich auf das eine oder das andere spezialisiert haben.
Kontakte und TherapeutInnen
Linda Waldmeier
Gerbergasse 13 (4. Stock)
4001 Basel
Nicolas Petit
Elisabethenstrasse 41
4051 Basel
Elva Tschudin Rodriguez
Freie Strasse 82
4051 Basel
Osteopathie

Ursprung und Wirkung
Die Osteopathie entstand vor knapp 150 Jahren durch den Schulmediziner Dr. Andrew Taylor Still. Weil er als kleiner Junge sehr unter Migräne litt, setzte er sich schon sehr früh mit seinem eigenen Körper auseinander. Grossen Einfluss auf seine Forschung hatte später auch der Verlust drei seiner Kinder, die er bei einer Meningitisepidemie (Hirnhautentzündung) verlor. Dass er als Schularzt hilflos zusehen musste, führte schlussendlich zur Geburtsstunde der Osteopathie.
Es handelt sich dabei um eine manuelle Medizin, die für funktionelle Beschwerden im Bewegungsapparat, im Verdauungssystem und am Kopf zum Einsatz kommt.
Die Osteopathie geht von der Bewegung im Körper aus. Alle Strukturen in unserem Körper haben physiologisch gesehen eine bestimmte Bewegungsfreiheit und einen bestimmten Rhythmus. Alle Strukturen im Körper sind miteinander verknüpft: Knochen, Muskeln, Bänder und auch Organe. Sie alle arbeiten zusammen und folgen einem gewissen Rhythmus. Fällt eine dieser Strukturen aus oder ist sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, fängt der Körper an zu kompensieren und gerät in ein Ungleichgewicht. Dies spiegelt sich in Beschwerden und Schmerzen wider.
Einsatzgebiet
Für Leute, die etwas Latein können, lässt der Begriff „Osteopathie“ fälschlicherweise vermuten, dass sie nur bei Beschwerden des Bewegungsapparates zum Einsatz kommt. Denn Osteo = Knochen und das Wort „-pathie“ kommt von Pathos und das bedeutet Leiden. Sie hilft aber auch bei Kopfschmerzen, Kieferprobleme, Beschwerden des Verdauungsapparates etc.
Aufgrund ihrer sanften Behandlung ist sie zudem für Säuglinge und Kinder sehr geeignet und beliebt.
Instrumente
Die OsteopathInnen spüren über den Tastsinn (übrigens einem der bestausgebildendsten Sinne des Menschen), welche Strukturen sich normal bewegen und welche eingeschränkt sind. Über feine, und manchmal etwas weniger feinen, Manipulationen, wird das System von Bewegungsblockaden gelöst, somit können die Selbstheilungskräfte angeregt werden und das Gleichgewicht im Körper wieder hergestellt.
Kontakte und TherapeutInnen
Isabelle Raemy-Fischer und Lea Rönicke
R & R Osteopathie
Feierabendstrasse 46
4051 Basel
Eric Horisberger
Malzgasse 28
4052 Basel
Dominique Achard
Altkircherstrasse 17
4054 Basel
Michael Schröpfer
Dornacherstrasse 192
4053 Basel
Martina Klingler
Bernoullistrasse 20
4056 Basel
Kinesiologie

Ursprung und Wirkung
Die Kinesiologie wurde in den 60er-Jahren vom amerikanischen Chiropraktiker George Joseph Goodheart entwickelt. Er erforschte den Zusammenhang zwischen Schmerzen und Muskulatur und entwickelte daraus die Kinesiologie, dessen Techniken auf der Chiropraktik und Osteopathie basiert. Anders als etwa die Osteopathie, ist die Kinesiologie keine unmittelbare Therapie, die sofort zur Linderung oder Heilung verhilft, sondern über einen längeren Zeitraum für Linderung sorgen kann.
Einsatzgebiet
Besonders für emotionale Blockaden, Schlafprobleme, Ängste, wie etwa Prüfungs- oder Redeangst, oder Verhaltensmuster, in die man immer wieder fällt, kann die Kinesiologie helfen. Sie gilt unter anderem als gute Ergänzung zur Psychotherapie.
Instrumente
Die angewandte Kinesiologie arbeitet mit Muskelfeedback und mit dem Unterbewusstsein. Sie geht davon aus, dass nicht nur physische, sondern auch emotionale Informationen in den Muskeln gespeichert wird. Der oder die Kinesiologe/in stellt deinem Körper deswegen direkt eine ja/nein-Frage und erkennt anhand der Reaktion deines Muskels, ob eine Blockade oder Problematik besteht.
Dabei sind zwei Muskelreaktionen möglich: Entweder bleibt der Muskel stark und unnachgiebig oder er ist weich und gibt unter dem Druck nach.
Kontakte und TherapeutInnen
Monika Hoffmann
Quellenstrasse 41B
4310 Rheinfelden
Gaby Studer
Riehenstrasse 82
4058 Basel
Simone Baumeler
Bärenfelserstrasse 40
4057 Basel
Bioresonanz

Ursprung und Wirkung
Das Prinzip beruht auf Schwingungen, also Frequenzen, welche eine Information übermitteln können. Alle unsere Strukturen im Körper haben eine bestimmte Frequenz/Schwingung. Ein gesundes Gewebe schwingt immer in dieser bestimmten Frequenz, krankes oder Gewebe, das leidet, klingt anders. Die TherapeutInnen messen mit einem Gerät diese Schwingungen, erkennen so, welche Struktur nicht im gesunden Rhythmus ist und stimulieren die physiologische Schwingung, sodass sich der Körper bald wieder im Gleichgewicht befindet.
In den 70er-Jahren haben ein Arzt und ein Physiker das erste Gerät für die Bioresonanz-Therapie entwickelt. Sie ist eine biophysikalische und schmerzfreie Behandlungsmethode.
Einsatzgebiet
Sehr erfolgreich bei Lebensmittelunverträglichkeit, Allergien, Hauterkrankungen und Verdauungsbeschwerden.
Instrumente
Beim Gerät, welches zum Einsatz kommt, handelt es sich um ein Frequenztherapiegerät mit Körper-Elektroden.
Kontakte und TherapeutInnen
Marietta Müller
Hirschgässlein 38
4051 Basel
Monika Hoffmann
Quellenstrasse 41B
4310 Rheinfelden
Naturheilkunde

Ursprung und Wirkung
Der Begriff „Naturheilkunde“ umschreibt die Fähigkeit der Natur, sich selbst zu heilen und weniger eine Therapieform. Sie besteht bereit seit Beginn unserer Zeit.
Die Natur hat für jede/n perfekt vorgesorgt und für jedes „Problem“ eine Lösung. In ihr können wir täglich Heilung, Selbstheilung und Regeneration beobachten. Sie hat sich die Natur zum Vorbild gemacht und arbeitet mit ihren Gesetzen.
In der Naturheilkunde finden wir die Ansätze der Pflanzenheilkunde, die Ansätze der Homöopathie und auch die Ansätze der Anthroposophie wieder. Der Therapeut, der sich „Naturheilarzt/ärztin“ nennt, hat ein umfassendes Wissen dieser Naturprinzipien und kann die Behandlungen je nach Beschwerden anpassen und individualisieren.
Einsatzgebiet
Einsatz bei allen möglichen Beschwerden, bei welcher die Selbstheilung unterstützt werden soll. Besonders empfehlenswert in Bezug auf hormonelle und Schilddrüsen-Probleme, sowie den Verdauungsapparat, beispielsweise durch Entgiftung oder Entsäuerung.
Viele chonische Krankheiten und Beschwerden entstehen aufgrund eines Ungleichgewichts im Körper. Der Naturheilpraktiker/die Naturheilpraktikerin sucht den Ursprung dieses Ungleichgewichts, sodass an der Wurzel des Leidens gearbeitet werden kann.
Instrumente
Die Naturheilkunde verfügt über viele Möglichkeiten. Es wird viel mit pflanzlichen Tinkturen gearbeitet. Es gibt Praktizierende, die sie selbst mischen und andere, die sie von Apotheken mixen lassen. Vielen arbeiten mit Nahrungsergänzungsmitteln, einige unterstützen die Darmfunktion über die Hydro-Colon-Therapie, Bachblüten sind auch Bestandteil einiger NaturheilärztInnen und so weiter. Es würde den Rahmen sprengen, hier alles aufzuzählen.
Kontakte und TherapeutInnen
Anne Faulborn
Schützenmattstrasse 39
4051 Basel
Ausserdem:
Ita-Wegmann Klinik
Saner Apotheke
Bielmann Drogerie
Müller Reformhaus
Homöopathie

Ursprung und Wirkung
Das Prinzip der Homöopathie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts durch Samuel Hahnemann formuliert und weiterentwickelt. Er wollte Heilmittel ohne Nebenwirkungen verwenden und entdeckte dabei, dass die Heilkraft des gewählten Mittels zunimmt, wenn dieses in mehreren Stufen verdünnt und so potenziert wird.
Ganz nach dem Motto: Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.
Einsatzgebiet
Wie alle anderen Komplementärmedizin-Felder arbeitet auch die Homöopathie ganzheitlich und ist für alles einsetzbar. Was wie bei jemandem wirkt, ist ganz unterschiedlich.
Instrumente
Homöopathie wird durch Tropfen oder Globuli verabreicht. Bei Globuli handelt es sich um Zuckerkügelchen, diese haben den verdünnten Wirkstoff auf der Oberfläche.
Kontakte und TherapeutInnen
Zwar im Kanton Graubünden, aber bietet alles online an:
Praxis Daniel Hasler
Neudorfstrasse 47
7430 Thusis
Sonja Madörin
Praxis in Basel und Muttenz
Ausserdem:
Ita-Wegmann Klinik
Saner Apotheke
Massagen

Ursprung und Wirkung
Bei der Massage handelt es sich ebenfalls um eine manuelle Behandlungsart, bei der die Muskeln und Faszien im Mittelpunkt stehen. Ziel ist es, durch die Bewegungen die Blutzirkulation anzuregen und so die Muskeln und Faszien zu entspannen.
Es gilt die Philosophie: Ein ausgeglichener Muskeltonus ist auch ein gesunder Tonus. Ein Muskel, oder eine Muskelgruppe, die zu sehr verspannt ist (und somit einen zu hohen Muskeltonus hat), kann seine Arbeit nicht korrekt verrichten. Dies führt zu Kompensationen und Schmerzen. Der Masseur/die MasseurIn findet durch seinen/ihren Tastsinn die verspannten Partien und stimuliert die Entspannung durch präzise Techniken.
Einsatzgebiet
Fokus auf Muskelbeschwerden. Alles, was durchblutet ist, kann geheilt werden.
Instrumente
Von der klassischen Massage über Shiatsu und Thaimassage hin zu Lymphdrainage gibt es unzählige Massagemöglichkeiten. Die meisten Masseure arbeiten mit ihren Händen, einige haben aber noch zusätzliche Gadgets wie warme Steine (Hot Stone Massage), oder Holzstäbchen, diverse Aromaöle usw.
Kontakte und TherapeutInnen
Françoise Conrad
Feierabendstrasse 46
4051 Basel
Therapiecenter Binningen San Siam Traditional Thai Massage
Hauptstrasse 69
4102 Binningen
Shiatsupraxis Rosaelefant (macht auch Hausbesuche)
Marianne Fröhlicher
Oberwilerstrasse 23
4102 Binningen
MUSCULARIA Medizinische Massage Basel
Leonhardsstrasse 38
4051 Basel
*Krankenkasse
Wichtig ist, sich eine/n Therapeutin/en zu suchen, der/die EMR- und ASCA-anerkannt sind. Wenn du eine Zusatzversicherung bei deiner Krankenkasse abgeschlossen hast, die Komplementärmedizin, Alternativmedizin oder Naturmedizin beinhaltet, so wird dir ein grosser Teil der Kosten zurückvergütet. Wenn du dir nicht sicher bist, dann frag am besten bei deiner Versicherung nach. Jede Versicherung handhabt dies anders.
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